News > Ausweisentzüge 2012 auf Vorjahresniveau

Bern, 12.02.2013 - Auf Schweizer Strassen mussten 2012 gut 76’000 Fahrzeuglenkerinnen und -lenker ihren Führerausweis abgeben, praktisch gleich viele wie im Jahr zuvor. Markant weniger Ausweise mussten wegen zu schnellen Fahrens und wegen des Nichtbeachtens von Signalen entzogen werden. Das zeigen die neusten Zahlen aus dem Administrativmassnahmenregister (ADMAS) des Bundesamts für Strassen (ASTRA).

Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 76'196 Führerausweise entzogen. Das sind 717 weniger als im Vorjahr. Hauptgründe sind wie in den letzten Jahren das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit sowie Alkohol am Steuer. Die Ausweisent­züge wegen zu schnellen Fahrens nahmen um 4,2 Prozent auf 30'863 Fälle ab. Im Jahre 2010 wurde hier noch ein Allzeit-Höchststand festgestellt (35'427 Entzüge). Nur noch leicht abgenommen haben Massnahmen gegen alkoholisierte Lenkerinnen und Lenker. Die Entzüge (0,8 Promille und mehr) nahmen um 0,6 Prozent auf 17'105 Fälle ab, die Verwarnungen (0,5 - 0,79 Promille) um 4,5 Prozent auf 6'084 Fälle.

Bei den Ausweisentzügen wegen Unaufmerksamkeit und Ablenkung war 2012 nach der letztjährigen Abnahme nun wieder eine Zunahme zu verzeichnen. Die unerlaubte Verwendung von Kommunikations- und Multimediaelektronik wie Telefon oder Navigationsgeräten im Fahrzeug war Ursache von 10‘232 Ausweisentzügen (Vorjahr: 9575), was einer Zunahme von fast sieben Prozent entspricht.


Verschärfte Ausweisentzugsregelung greift
 

Die meisten Ausweisentzüge waren auf einen bis drei Monate befristet (61,6 Prozent, Vorjahr: 62,8 Prozent). Führerausweisentzüge von sieben bis zwölf Monaten nahmen um 3,6 Prozent auf 3'351 Fälle ab. Ausweisentzüge, die länger als zwölf Monate dauern, haben von 1'517 auf 1'432 (minus 5,6 Prozent) ebenfalls erneut abgenommen. 20,6 Prozent der Ausweise mussten hingegen auf unbestimmte Zeit entzogen werden. Dies entspricht einer Zunahme um knapp 4,5 Prozent (Vorjahr: Zunahme um 6,5 Prozent).
Das im Jahre 2005 eingeführte, verschärfte Recht (Kaskadensystem: stufenweise Verlängerung der Entzugsdauer für Wiederholungstäter - siehe unten) führt zu einer Abnahme der Anzahl Führerausweisentzüge. Wenn sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren fortsetzt, ist das Hauptziel der Revision - die präventive Wirkung - erreicht.
Der 2005 eingeführte Führerausweis auf Probe schlägt sich ebenfalls in der Statistik nieder. So musste 2012 erneut mehr Personen der Ausweis annulliert werden, weil sie zwei zum Führerausweisentzug führende Widerhandlungen während der Probezeit begangen haben: Zunahme um 8,3 Prozent (Vorjahr: 17 Prozent) von 1625 auf 1760 Personen.


Erneut mehr verkehrspsychologische Untersuchungen
 

Im letzten Jahr wurden in der Schweiz 4098 (2011: 3504) verkehrspsychologische Untersuchungen zur Abklärung der charakterlichen Eignung zum sicheren Fahren angeordnet. Dies bedeutet eine Zunahme von knapp 17 Prozent oder plus 594 Untersuchungen gegenüber 2011. Diese Entwicklung hat vor allem zwei Gründe:
  • Die Zunahme der Anzahl Annullierungen des Führerausweises auf Probe wirkt sich direkt aus. Einen neuen Führerausweis kann nur beantragen, wer an einer verkehrspsychologischen Untersuchung seine Fahreignung nachweisen kann.
  • 2005 wurde das Kaskadensystem für Wiederholungstäter eingeführt. Wer seither dreimal wegen schweren Widerhandlungen den Führerausweis abgeben musste, erhält den Führerausweis nach Ablauf einer Sperrfrist nur zurück, wenn er an der verkehrspsychologischen Untersuchung nachweist, dass er sich gebessert hat und wieder fahrgeeignet ist.
Die Ergebnisse der verkehrspsychologischen Untersuchungen zeigen, dass vielen Personen die charakterlichen Voraussetzungen zum sicheren Fahren fehlen. Diese müssen deshalb den Führerausweis auf unbestimmte Zeit abgeben (Zunahme um 128 auf 1'151 Fälle; plus 12,5 Prozent).   


Alterskategorien uneinheitlich
 

Die meisten Ausweisentzüge sind weiterhin bei den 20- bis 29-Jährigen zu verzeichnen. Fast ein Drittel aller Entzüge (23‘950 Fälle, minus 1,5 Prozent gegenüber 2011) fallen in diese Alterskategorie. Ein leichter Rückgang ist nur noch bei den bis 49-Jährigen zu verzeichnen. Bei den 50-59-Jährigen ist eine Zunahme von 8,5 Prozent, bei den 60-69-Jährigen eine solche von 1,3 Prozent und bei den über 70-Jährigen eine leichte Zunahme zu verzeichnen (5459 Fälle, plus 1,4 Prozent). Die detaillierten Zahlen finden Sie in Tabellenform im Dokument "Auszug aus der ADMAS-Statistik 2012" im Anhang dieser Medienmitteilung.


Ausländische Verkehrssünder
 

Die Zahl der Personen mit ausländischem Wohnsitz und Führerausweis, denen aufgrund einer verkehrsgefährdenden Widerhandlung verboten wurde, auf Schweizer Strassen ein Motorfahrzeug zu führen (befristetes Fahrverbot), hat im letzten Jahr abgenommen (Abnahme von 18'847 auf 17'595 Fälle; minus 6,6 Prozent).


Herausgeber:

Bundesamt für Strassen ASTRA
Internet: http://www.astra.admin.cherweiterte Suche
 
















Veröffentlicht am
16:14:52 18.02.2013