News > Fahrzeuge tauschen Sicherheitsinformationen aus.

Die Verkehrssicherheit ist ein Thema, das in der EU höchste Priorität genießt. Indem man Fahrzeuge in so genannten kooperativen Systemen miteinander und mit der Infrastruktur kommunizieren lässt, kann die Sicherheit deutlich erhöht werden.
 
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen hinter dem Lenkrad eines schwer beladenen Lkw. Sie fahren auf der Autobahn, es kommt Nebel auf und die Sicht wird allmählich schlechter. Plötzlich taucht vor Ihnen ein stehendes Fahrzeug auf. Sie haben keine Chance zu bremsen – die schlechte Sicht gab Ihnen keine Möglichkeit, den Stau zu sehen, bevor es zu spät war.
 
Stellen Sie sich andererseits vor, dass Sie auf einem Display in Ihrem Lkw frühzeitig eine Warnmeldung über die stehenden Fahrzeuge vor Ihnen erhalten. Sie können Ihre Fahrweise ruhig und sicher anpassen. Außerdem schickt Ihr Fahrzeug die Informationen automatisch an Fahrzeuge hinter Ihnen weiter, die die Informationen wiederum weitergeben.
 
Das ist kein Science-Fiction-Szenario, sondern etwas, das wahrscheinlich Wirklichkeit wird. Im Rahmen eines umfassenden europäischen Forschungsprojekts namens SAFESPOT wird derzeit untersucht, wie Personen- und Lastkraftwagen in so genannten kooperativen Systemen miteinander und über die Infrastruktur kommunizieren können, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
 
Zwischen den Jahren 1970 und 2000 hat sich der Verkehr auf Europas Straßen verdreifacht. Parallel dazu ist die Anzahl der Verkehrsunfälle in die Höhe geschnellt. Jedes Jahr sterben in Europa etwa 40.000 Menschen bei Verkehrsunfällen, und ungefähr 1,7 Millionen Menschen werden verletzt. Neben den Tragödien verursachen sie auch enorme Kosten für die Gesellschaft – etwa 160 Milliarden Euro. Die EU betrachtet die Verkehrssicherheit mittlerweile als eine der wichtigsten aktuellen gesellschaftlichen Fragen.
 
Das Safespot-Projekt, das zum Teil von der EU finanziert wird, wurde 2006 ins Leben gerufen, und heute sind 51 Akteure aus zwölf europäischen Länder daran beteiligt. Viele der großen europäischen Fahrzeughersteller sind ebenso mit dabei wie Zulieferer, Universitäten und Behörden, die die Verantwortung für das Straßennetz tragen. In sechs verschiedenen Testzentren in ganz Europa wird Forschung betrieben, unter anderem in Dortmund, wo erprobt wird, wie die technischen Lösungen von Safespot in städtischen Umgebungen funktionieren.
 
Das Safespot-Projekt hat verschiedene Anwendungen definiert und getestet. Einige davon gehen vom
Fahrzeug aus, wie beispielsweise Sicherheit an Kreuzungen, Warnung vor Frontalkollisionen, schlechtem Wetter und erkannten Radfahrern oder Fußgängern. Andere Anwendungen basieren auf der Infrastruktur: Geschwindigkeitswarnungen, Warnungen vor eintretenden Unfällen und die Schaffung von Spielraum für Einsatzfahrzeuge. Der Fahrer erhält die Informationen über einen Bildschirm oder Ton-/Lichtsignale in seinem Fahrzeug. Die Informationen können aber auch über Schilder oder blinkende Lichter an der Straße übermittelt werden.
 
 „Es geht darum, dem Fahrer auf der Grundlage von Informationen über die Position und Geschwindigkeit anderer Fahrzeuge, die Straßensituation und eventuelle Hindernisse frühzeitig Informationen darüber zu geben, was im Verkehrsumfeld geschieht.
 
Mehr Informationen zum Safespot-Projekt finden Sie unter: www.safespot-eu.org



Veröffentlicht am
14:21:56 19.08.2009